Best Practices

Die Best Practices bilden die Grundlage für die entwickelten Policy Recommandations. In Österreich haben wir folgende Best Practice Beispiele gesammelt:

Grazer Frauenrat – „Damenwahl“

Der Grazer Frauenrat setzt sich seit 2010 mit der Initiative „Damenwahl“ erfolgreich für die Sichtbarkeit frauen*politischer Themen in Wahlprogrammen auf Stadt-, Landes- und Bundesebene ein. Die Initiative richtet sich an alle Wähler*innen und analysiert die Positionen der Spitzenkandidat*innen zu feministischen Kernthemen wie Bildung, Arbeitsmarkt, Gesundheit, Vereinbarkeit von Beruf und Pflegearbeit, geschlechtsspezifischer Gewalt und politischer Repräsentation.
Die Ergebnisse werden über diverse Medien verbreitet, um den Wähler*innen eine Orientierungshilfe zu bieten. Außerdem werden durch „Damenwahl“ nicht nur die Wähler*innen informiert, sondern auch die Parteien angeregt, ihre frauen*politischen Positionen zu überdenken und zu stärken. Die Initiative zeigt, wie gezielte Fragen und umfassende Öffentlichkeitsarbeit das Bewusstsein für feministische Themen stärken können und wurde bereits von anderen Regionen übernommen.

Österreichischer Städtebund - Gleichstellungsindex

Der Österreichische Städtebund hat 2022 den ersten Gleichstellungsindex veröffentlicht, der die Geschlechtergerechtigkeit in Österreich auf lokaler Ebene untersucht. Ziel des Gleichstellungsindex ist es, den Gemeinden ein Instrument zur Verfügung zu stellen, mit dem sie den Stand der Gleichstellung der Geschlechter messen und verbessern können.
Im Auftrag des Österreichischen Städtebundes hat das SORA-Institut umfangreiche Daten zu 21 Indikatoren gesammelt, die in neun zentrale Dimensionen wie Repräsentation, Bildung, Erwerbstätigkeit und Gewaltschutz unterteilt sind. Insgesamt liegt der durchschnittliche Gleichstellungswert aller Gemeinden bei 51 von 100, wobei die Repräsentation von Frauen die niedrigste Dimension darstellt. Der Gleichstellungsindex hat bereits das Bewusstsein für die Notwendigkeit der Gleichstellung auf lokaler Ebene gestärkt und hilft den Gemeinden, gezielte Maßnahmen zur Förderung der Geschlechtergerechtigkeit zu ergreifen. Langfristig soll der Index weiterentwickelt und verbessert werden, um die Geschlechtergerechtigkeit in Österreich nachhaltig zu fördern.