TV-Tipp: "Weltjournal" am 28.11. widmet sich Frauenrechten

Montag, 26. November 2018 - 4:00

WELTjournal, 28.11.2018   

Argentinien – der Aufstand der Frauen

Wenn am 30. November die Staats- und Regierungschefs der 20 größten Industrieländer in Buenos Aires zum ersten G20-Gipfel in Südamerika zusammenkommen, werden in Argentinien tausende Frauen auf die Straße gehen. Sie nutzen die Öffentlichkeit um auf die weitverbreitete Gewalt gegen Frauen aufmerksam zu machen: alle 31 Stunden wird in Argentinien eine Frau von ihrem Lebensgefährten oder Ex-Partner umgebracht. In Österreich wurden letztes Jahr 77 Frauen Opfer eines Mordes oder Mordversuchs – das ist EU-weit negativer Rekord.

Seit Monaten protestieren hunderttausende Argentinierinnen gegen die traditionell stark ausgeprägte Macho-Gewalt. Sie fordern Anerkennung und Schutz, ein gesamtgesellschaftliches Umdenken, gleichen Lohn für gleiche Arbeit und das Recht auf legale Abtreibung. Eine neue feministische Bewegung ist entstanden – in Argentinien, in den Nachbarländern, schließlich in der ganzen Region. WELTjournal-Reporterin Julieta Rudich begleitet die argentinischen Tango-Sängerinnen Claudia Levy und Noelia Moncada bei ihrem sehr persönlichen Engagement gegen Gewalt gegen Frauen in Lateinamerika.

WELTjournal+, 28.11.2018

Abtreibung – Kreuzzug gegen Frauenrechte

Für viele europäische Frauen ist es heute selbstverständlich, dass sie das Recht haben, sich für einen Schwangerschaftsabbruch zu entscheiden. Doch militante Abtreibungsgegner sind im Aufwind und haben mit Geld aus den USA und Unterstützung konservativer Kirchenkreise ein internationales Netzwerk geknüpft, das Frauen unter Druck setzt und legale Abtreibung erschwert. Von Italien bis Polen, von Frankreich bis Ungarn wird ein Kreuzzug gegen das Recht auf Abtreibung geführt.

Vor allem in Osteuropa haben Nationalisten das Thema längst für sich entdeckt. Politiker wie der ungarische Regierungschef Viktor Orban stellen die Hebung der Geburtenrate als Alternative zur Zuwanderung dar. In Italien lassen sich kaum Ärzte finden, die bereit sind, einen Schwangerschaftsabbruch durchzuführen. Ohne das Wissen der betroffenen Frauen übergeben katholische Krankenhäuser deren Föten an Abtreibungsgegner, die sie dann im Rahmen von Kundgebungen öffentlich bestatten, incl. Grabstein mit dem Namen der Frau. Schwangerschaftsabbruch wieder illegal zu machen, ist aber nur das erste Ziel der ‚Pro-Life'-Aktivisten. Ihre nächsten Feindbilder sind Empfängnisverhütung und Scheidung. Das WELTjournal+ zeigt, wie sich mit dem Aufstieg der neuen Rechten in Europa ein Rückschlag bei Frauenrechten vollzieht.