Binnen-I statt antifeministischer Hetze
Frauenring startet Petition für geschlechtergerechte Sprache
Aktuelle Ereignisse wie der Textentwurf der ÖNORM A 1080 und der offene Brief zum Thema "sprachliche Gleichbehandlung" haben in Österreich jüngst zu bedenklichen Entwicklungen in Sachen Geschlechterdemokratie geführt. Die Initiativen gegen die hart erkämpfte geschlechtergerechte Sprache werden von zahlreichen AkteurInnen genutzt, um eine antifeministische Stimmung im Land zu schüren. Gemeinsam mit namhaften Autorinnen und Juristinnen hat der Österreichische Frauenring eine Petition für eine geschlechtergerechte Sprache und einen sachlichen, respektvollen Diskussionsstil gestartet und fordert alle solidarischen Personen auf, diese online zu unterschreiben.
Sprache und sprachliche Sichtbarkeit sind unmittelbar mit gesellschaftlicher Macht verbunden - mit der Etablierung geschlechtergerechter Sprache in all ihren Formen ist ein frauenpolitischer Fortschritt gelungen. Dies nun aushebeln zu wollen, wäre ein fataler Rückschritt.
Es reicht nicht aus, Frauen einfach nur "mitzumeinen" - Frauen müssen explizit angesprochen und sichtbar gemacht werden. Der häufige Hinweis, keine Frau hätte noch aufgrund des Binnen-Is mehr verdient, ist relativ einfach als reine Polemik zu enttarnen: Beim Kampf gegen die Lohnschere und andere Diskriminierungen ist die Eliminierung geschlechtergerechter Sprache mit Sicherheit kein hilfreicher oder gar notwendiger Schritt.
Unterzeichnen Sie die Petition für eine geschlechtergerechte Sprache!