80. Geburtstag Johanna Dohnals im Zeichen des Rückschritts
Der 80. Geburtstag von Österreichs verdienstvoller Frauenministerin und Frauenringvorsitzenden Johanna Dohnal steht im Zeichen des Rückschrittes:
Die Diskussion über eine Lockerung der hart erkämpften Fristenlösung, die Ignoranz gegenüber Alleinerziehenden oder fehlende Maßnahmen im Gewaltschutz machen deutlich, wie schnell aus Fortschritten Rückschritte werden.
„Vom Kampf Johanna Dohnals, der fordernd war und den sie gegen den Widerstand aus allen Reihen geführt hat, profitieren alle Frauen in Österreich noch immer“, stellt Klaudia Frieben, Vorsitzende des österreichischen Frauenringes fest. „Dieser Kampf ist leider bei sehr vielen in Vergessenheit geraten.“
Die Familienrechtsreform, das Gewaltschutzgesetz, das Gleichbehandlungsgesetz und eine eigenständige Altersversorgung sind nur einige der Errungenschaften, die Frauen den Weg in ein selbstbestimmtes und gleichberechtigtes Leben ermöglicht haben. „Das Andenken an Johanna Dohnal verpflichtet uns, diesen Kampf ständig weiterzuführen“, sagt Klaudia Frieben.
„Besonders betroffen macht mich die aktuelle Diskussion rund um die Fristenlösung. Diese hat Frauen aus der Illegalität der Engelmacherinnen geholt, wo sie Abtreibungen unter lebensgefährlichen Bedingungen durchführen mussten. Wir dürfen nicht zulassen, dass das nochmals passiert“, so Frieben.