Geplanter AMS-Algorithmus diskriminiert Frauen

Dienstag, 23. Oktober 2018 - 1:30

Minus 0,14 Punkte für das Geschlecht "weiblich", weitere 0,15 Punkte Abzug für Betreuungspflichten: So bewertet ein vom AMS in Auftrag gegebenes Computerprogramm arbeitsuchende Frauen, der Algorithmus soll ab 2020 eingesetzt werden und entscheidet darüber, welche Personen Förderungen erhalten. Arbeitsuchende werden in drei Kategorien eingeteilt. Jene Menschen, die statistisch gesehen über besonders schlechte Chancen am Arbeitsmarkt verfügen, werden weniger gefördert - und so doppelt diskriminiert. Punkteabzüge erhalten etwa auch Personen über 50 und Menschen mit Beeinträchtigungen.

"Der AMS-Algorithmus muss somit aus unserer Sicht als frauen- und menschenverachtend sowie diskriminierend eingestuft werden. Er fördert Rassismus, Sexismus und Altersdiskriminierung. Eine Nutzung des Programms ab 2020 ist daher in aller Entschiedenheit abzulehnen und wir appellieren an die Regierung, dieses Programm nicht einzuführen!", so der Verein AÖF in einer Aussendung. Der Frauenring schließt sich dieser Kritik an!

Presseaussendung AÖF