Frauen bitte draußen bleiben? Österreich braucht eine Kommissions-Kandidatin!
Im Rennen um den österreichischen Kommissionskandidaten bzw. die Kandidatin hat die Regierung Johannes Hahn nominiert - und damit abermals der Geschlechterparität eine Absage erteilt.
Mindestens zehn Kommissarinnen brauche es in der EU-Kommission, forderten die aktuellen Kommissarinnen vergangene Woche. In einem Brief riefen sie den designierten Kommissionspräsidenten Jean-Claude Juncker dazu auf, mehr Frauen in die Kommission zu berufen - ohnehin eine bescheidene Forderung, weit entfernt von einer 50-Prozent-Quote. Auch das EU-Parlament hatte die Mitgliedstaaten dazu aufgefordert, jeweils einen Mann und eine Frau für das Amt vorzuschlagen.
"Das Verfahren der Kommissarnominierung ist in Österreich völlig intransparent. Es entsteht der Eindruck, dass hier Männerseilschaften am Werk sind", sagt Christa Pölzlbauer, Vorsitzende des Österreichischen Frauenrings.
Mit einem öffentlichen Hearing, das die Grünen gefordert haben, könnte mehr Transparenz geschaffen werden. Zudem braucht es ehrliche Bemühungen der Regierung, zu mehr Geschlechtergerechtigkeit in den EU-Institutionen beizutragen.
"Statt Lippenbekenntnissen braucht es konkrete Taten der Regierung. In Österreich gibt es genug kompetente Europa-Politikerinnen, es ist Zeit, sie in die erste Reihe zu stellen", so Pölzlbauer.