AMS-Kompetenzchecks sind frauenpolitische Maßnahme
Integrationsminister Kurz ignoriert Fakten
Der Österreichische Frauenring stellt sich klar gegen die Angriffe von Integrationsminister Kurz auf die geschlechtsspezifisch getrennten Kompetenzchecks. “Diese Maßnahmen sind notwendig, wenn wir die Situation geflüchteter Frauen nicht nur wahr-, sondern auch ernst nehmen wollen. Es geht dabei nicht um die künstliche Schaffung von Unterschieden, sondern um die Anerkennung unterschiedlicher Ausgangslagen”, sagte Sonja Ablinger, Vorsitzende des Österreichischen Frauenrings.
Frauen wird es in diesen Kursen ermöglicht, sich selbst zu ermächtigen und ihre Kompetenzen zu erarbeiten. Das AMS erfüllt damit seinen gesetzlichen Auftrag, Frauen spezifisch zu fördern und kann dabei auf langjährige Erfahrung aufbauen.
“Wenn Integrationsminister Kurz die Erfahrung frauenpolitischer Expertinnen beim AMS ignoriert, stellt sich die Frage, ob es ihm tatsächlich um die Gleichstellung von Frauen und Männern geht, ob hier nur mit populistischen Aussagen die Integrationsdebatte befeuert wird”, so Ablinger.
Ein tatsächliches Problem ist vielmehr der Umstand, dass der Zugang zu AMS-Leistungen erst nach der Zusprache von subsidiärem Schutz bzw. positivem Asylbescheid besteht. Um die selbstbestimmte Teilnahme am Arbeitsmarkt zu sichern, müssen dringend längerfristige Unterstützungsmechanismen von Migrantinnen über eine Erstorientierung hinaus geschaffen werden.
“Der hohe Anteil von Frauen in Niedriglohnsektoren und die größere Armutsgefährdung von Frauen zeigen, dass es in Österreich frauenspezifische Maßnahmen im Bereich Arbeitsmarkt dringend braucht braucht. Das hat nichts mit Geschlechtertrennung, sondern mit professioneller Arbeit in der arbeitsmarktpolitischen Beratung zu tun”, so Ablinger abschließend.