ORF-Publikumsrat wieder ohne Frauen-Vertreterin
Frauenring empört über die Ignoranz
Seit 2007 bemüht sich der Frauenring um einen Sitz im Publikumsrat des ORF - vergeblich. Abermals wurde die Bewerbung Österreichs größter Frauendachorganisation ignoriert. Zwar sind ältere Menschen ebenso wie Familien oder Kraftfahrer im Publikumsrat repräsentiert, eine Vertretung von Fraueninteressen ist aber nicht vorgesehen.
Das ORF-Gesetz nennt Frauen nicht als spezifische Gruppe, die im Publikumsrat vertreten sein muss, eine entsprechende Auslegung wäre jedoch durchaus möglich gewesen. Immerhin sind in allen explizit genannten Gruppen Frauen zu finden, deren Interessen der Frauenring vertritt.
"Sowohl Josef Ostermayer als auch Frauenministerin Heinisch-Hosek haben sich der Vertretung von Fraueninteressen im Publikums- und Stiftungsrat gegenüber seit jeher aufgeschlossen gezeigt", sagt Christa Pölzlbauer, Vorsitzende des Österreichischen Frauenrings. "Trotz Unterstützung seitens der Frauenministerin wurde der Frauenring nun aber wieder ignoriert. Herr Minister Ostermayer hat offenbar kein Verständnis für frauenpolitische Anliegen", so Pölzlbauer.
Gerade da Frauen in sämtlichen ORF-Diskussionsformaten unterrepräsentiert und frauenpolitische Inhalte sehr spärlich gesät sind, bräuchte es dringend eine feministische Stimme im Publikumsrat. "Diese Entscheidung zeigt, welchen Stellenwert Frauenanliegen im ORF haben", so Pölzlbauer.