Die Mindestsicherung hilft – insbesondere Frauen und Alleinerziehenden
Der Österreichische Frauenring unterstützt die Initiative #abersicher der Armutskonferenz für eine bessere Mindestsicherung mit weniger Armut. „Wie aktuell in Österreich gegen BezieherInnen der Mindestsicherung Stimmung gemacht wird, ist mehr als besorgniserregend. Die Mindestsicherung ist ein wichtiges Instrument, um soziale Sicherheit im Land zu gewährleisten. Wir brauchen keine Kürzungen, sondern Verbesserungen“, sagte Sonja Ablinger, Vorsitzende des Österreichischen Frauenrings.
Alleinerziehende sind die am häufigsten von Armut betroffene Gruppe in Österreich, rund 90 Prozent der Alleinerziehenden sind Frauen. Fehlende Kinderbetreuungseinrichtungen, schlecht bezahlte ‚Frauenberufe‘, der nach wie vor bestehende Gender Pay Gap von rund 23 Prozent und die steigende Arbeitslosigkeit unter Frauen treffen sie – und ihre Kinder – besonders hart. Die bedarfsorientierte Mindestsicherung ist eine wichtige Maßnahme, die für viele Alleinerziehende das letzte soziale Netz darstellt. „Die Mindestsicherung muss zumindest auf das Niveau der Armutsgrenze angehoben werden, um Alleinerziehenden und ihren Kindern gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen“, sagte Sonja Ablinger.
Auch für gewaltbetroffene Frauen stellt die bedarfsorientierte Mindestsicherung ein wichtiges Auffangnetz dar – insbesondere in Zeiten von Trennung und Scheidung. Die Mindestsicherung ist daher ein wichtiger Baustein für die Sicherung einer eigenständigen Existenz und zentral für die Bekämpfung und Vermeidung von Frauenarmut. „Laut Gleichstellungsbericht des Weltwirtschaftsforums ist Österreich bei der Gleichstellung von Frauen und Männern von Platz 37 im Vorjahr auf Platz 52 abgestürzt. Die Regierung muss endlich aufwachen und handeln“, so Ablinger abschließend.