„Kinderpornografie“ ist schweres Gewaltverbrechen an Kindern

Montag, 16. Januar 2023 - 14:45

Wien, 16.1.2023. Der Verein AÖF - Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser und der Österreichische Frauenring sind zutiefst erschüttert über den Umgang mit dem jüngst bekannt gewordenen Fall Teichtmeister. Diese rund 58.000 Fotos sind alles Aufnahmen realer sexueller Gewalt, dahinter stehen reale sexuell missbrauchte Kinder. Wir unterstützen daher die Forderung der Betroffenenplattform: Kinder, die Opfer von Darstellungen sexueller Gewalt im Internet wurden, sollen umfassende Schadenersatzansprüche gegen alle jenen Personen stellen können, die solche Videos und Aufnahmen erzeugen und konsumieren. Die Behörde hat – soweit irgendwie möglich – alle Opfer auszuforschen und ein Verfahren gegen deren Peiniger – dazu zählen eben auch die Konsumenten im Internet – anzustrengen.

Verschweigen und Vertuschen ist Behördenversagen

Skandalös ist auch ist die Reaktion des Umfelds, der Arbeitgeber, der Politik, der Justiz: Der – bereits geständige – Verdächtige wird lediglich als Süchtiger dargestellt, anstatt als Gewalttäter. Das ist eine weitere Verharmlosung der Gewalt und Täterschutz. Medienberichten zufolge war er bereits früher gewalttätig seiner Ex-Lebensgefährtin gegenüber, die diesbezüglich Anzeige gegen ihre Gewalterfahrungen und auch bezüglich der entdeckten Aufnahmen, Anzeige erstattet hatte. Auch sprach Teichtmeisters Anwalt Michael Rami, der gleichzeitig Verfassungsrichter ist, von einem „rein digitalen Delikt“. Angesichts dieser Verharmlosung schwerer realer Straftaten fordern wir, dass ein Verfassungsrichter, als Hüter der Rechtsstaatlichkeit, nicht gleichzeitig Anwalt eines Sexualstraftäters sein kann. All das ist eine Verhöhnung der Opfer und aller von sexueller Gewalt betroffenen Kinder.

Geschäftsmodell Darstellung sexueller Gewalt gegen Kinder

Sogenannte „Kinderpornografie“ ist schwere Gewalt an Kindern: Es ist Vergewaltigung und Missbrauch von Kindern jeden Alters, von Babys über Kleinkinder bis zu Teenagern und das Filmen und Fotografieren dieser Taten. Vielfach kommen die Kinder aus desolaten sozialen Verhältnissen und sind oft Opfer von Kindesentführungen, Waisenkinder oder Flüchtlingskinder. Allein im vergangenen Jahr sind 7700 Flüchtlingskinder verschwunden, es ist zu befürchten, dass auch diese Kinder Opfer von Internet-Gewalt werden. Wir fordern auch diesbezüglich Aufklärung und Fahndung dieser Kinder. Dahinter steht ein Geschäftsmodell weltweiter Verbrecher-Ringe und die Vielzahl an Männern, die diese Gewaltaufnahmen konsumieren, sind die Auftraggeber dieser Straftaten und damit Mittäter.