Gewaltschutz-PK: Frauenring fordert umfassende Maßnahmen statt Regierungs-Populismus
Klaudia Frieben, Vorsitzende des Österreichischen Frauenrings, zeigt sich über die populistischen Ankündigungen der Regierung bei der heutigen Gewaltschutz-Pressekonferenz empört. „Wir wissen, dass Gewalt gegen Frauen keine Frage der Herkunft der Täter ist, sondern vorrangig eine Frage von Machtverhältnissen – meist sind die Täter die (Ex-)Partner. Karin Kneissl spricht davon, dass Frauen sich auf der Straße nicht mehr sicher fühlen könnten, die meiste Gewalt passiert aber in den eigenen vier Wänden. Auch vor der Flüchtlingskrise waren die Frauenhäuser in Österreich überfüllt“, so Frieben.
Auch die Ankündigung einer neuen Notrufnummer ist nicht nachvollziehbar. Die Frauenhelpline 0800 222 555 ist seit vielen Jahren etabliert und rund um die Uhr besetzt.
„Die Empfehlungen der Instanbul-Konvention, die Österreich ratifiziert hat, liegen auf dem Tisch. Es geht darum, endlich Geld in die Hand zu nehmen und die umfassenden Maßnahmen im Bereich Prävention, Opferschutz und Täterarbeit umsetzen“, so Frieben.
Das Recht auf Gewaltfreiheit ist außerdem mit ökonomischer Sicherheit verknüpft. „Kürzungen im Sozialsystem und bei der Arbeitsmarktpolitik sind der Sicherheit von Frauen sicher nicht zuträglich“, sagt Frieben.