Frauenring-Preis 2018 für Kazuko Kurosaki (Aiko), Ingrid Nikolay-Leitner und Nicola Werdenigg
Der Frauenringpreis wurde Donnerstagabend zum sechsten Mal an drei Frauen verliehen, die sich besonders für die Anliegen von Frauen engagieren und sich im Interesse der Geschlechtergleichstellung verdient gemacht haben. Ausgezeichnet wurden in diesem Jahr Kazuko Kurosaki (Aiko), Tänzerin und Choreografin, Ingrid Nikolay-Leitner, Leiterin der Gleichbehandlungsanwaltschaft und die ehemalige Skirennläuferin Nicola Werdenigg.
Die Verleihung fand diesmal in der Österreichischen Präsidentschaftskanzlei in der Hofburg statt. „Kompetenz, Widerstandskraft und Unbeugsamkeit – dadurch zeichnen sich die Preisträgerinnen des diesjährigen Frauenring-Preises aus. Jede von ihnen fordert auf unterschiedliche Weise das ‚Versprechen der Gleichheit‘ ein. Jede macht das Machtgefälle, die patriarchalen Machtstrukturen zum Thema“, sagte Gastgeber Alexander Van der Bellen.
„Widerstand leisten, klare Formulierungen finden, die Öffentlichkeit mobilisieren, davon nicht abweichen - unter keinen Umständen! Das Prinzip heißt Einmischung“, zitierte Sonja Ablinger, Vorsitzende des Österreichischen Frauenrings, die ehemalige Frauenministerin Johanna Dohnal, als sie die herausragenden Eigenschaften der drei Preisträgerinnen beschrieb und die Entscheidung der Jury für die Frauenpreise 2018 erläuterte.
Kazuko Kurosaki (Aiko) wurde als Mitbegründerin und künstlerische Leiterin von „One Billion Rising Austria“ für ihr besonderes feministisches Engagement im Kampf gegen Gewalt an Frauen und Mädchen ausgezeichnet. „Aiko verkörpert einen Feminismus, der undogmatisch, deswegen aber nicht weniger explizit ist. Wenn heute Gerüchte salonfähig sind, feministische Ziele seien erreicht, und ein politischer Backlash in Sachen Frauenbelange auf der Tagesordnung steht, zeigt Aiko mit Aktionen wie wichtig es ist, sich zu verbinden“, sagte Laudatorin Susanne Karr.
Ingrid Nikolay-Leitner wurde für ihre Pionierinnenarbeit als erste Anwältin der Gleichbehandlungsanwaltschaft und ihr andauerndes Engagement für Gleichbehandlungsfragen geehrt. „Ingrid Nikolay-Leitner hat auf nationaler und internationaler Ebene Pionierinnenarbeit im Gleichbehandlungsrecht geleistet“, betonte Laudatorin Sandra Konstatzky.
Nicola Werdenigg erhielt den Frauenring-Preis 2018 in Anerkennung des besonderen feministischen Engagements für eine Beendigung sexueller Gewalt und für die klare Stellungnahme für die Rechte von Opfern sexueller Gewalt. Laudator James Skone würdigte Werdeniggs Mut, Machtmissbrauch zu thematisieren. Werdenigg hat sexuelle Gewalt im ÖSV zum Thema gemacht und damit einen wertvollen Beitrag geleistet, den Zusammenhang zwischen sexuellem Missbrauch, Erniedrigung und Tabuisierung und den strukturellen Rahmenbedingungen aufzuzeigen.
Unter den zahlreichen Gästen fanden sich auch die vomaligen SPÖ-Frauenministerinnen Gabriele Heinisch-Hosek und Pamela Rendi-Wagner, die ehemalige Bundessprecherin des Liberalen Forums, Heide Schmidt sowie Ewa Dziedzic, Bundesrätin der Grünen, als Gratulantinnen ein.
Fotos: HBF / Lechner