Frauenring kritisiert Streichung des 50-Prozent-Förderziels für Frauen beim AMS

Donnerstag, 28. Februar 2019 - 11:15

Schon wieder richtet sich eine politische Maßnahme der türkis-blauen Regierung gegen Frauen: Das Ziel, 50 Prozent der Fördermittel des AMS für Frauen zu verwenden, wurde aus den Vorgaben des Sozialministeriums gestrichen. „Frauen sind am Arbeitsmarkt klar benachteiligt, sie verdienen rund 20 Prozent weniger als Männer. Die Regierung bleibt dennoch untätig – und legt sogar den Rückwärtsgang ein“, kritisiert Frauenring-Vorsitzende Klaudia Frieben.

Besonders drastisch wird sich die Maßnahme auswirken, Frauen nicht mehr über die Einkommensverluste und die Gefahr von Altersarmut durch Teilzeitarbeit aufzuklären. Sie sollen die „freie Entscheidung“ treffen können, ob sie zuhause bei ihren Kindern bleiben wollen, oder ob sie wieder teilzeitbeschäftigt oder voll arbeiten wollen. „Frauen leisten in Österreich einen Großteil der unbezahlten Erziehungs- und Pflegearbeit, ein flächendeckendes Angebot von Kinderbetreuungseinrichtungen fehlt. Hier von Wahlfreiheit zu sprechen, ist einfach nur zynisch. Frauenpolitik muss darauf abzielen, Frauen eine eigenständige Existenz zu ermöglichen. Mit dieser Retro-Politik wird man das Gegenteil erreichen“, so Frieben.