Frauenring: Mein Körper, meine Entscheidung
Unter dem Titel „Fairändern" übt eine Initiative mit prominenter Unterstützung abermals einen Frontalangriff auf die Fristenlösung aus, unter anderem soll die embryopathische Indikation, also die Möglichkeit von Spätabtreibungen bei schweren Behinderungen des Fötus, verboten werden.
„Die Fristenlösung ist eine der wichtigsten feministischen Errungenschaften überhaupt. Frauen wurden damit aus der Illegalität geholt, wo insbesondere jene ohne die nötigen finanziellen Mittel in Hinterhöfen oder auf dem Küchentisch ihr Leben riskierten", sagt Klaudia Frieben, Vorsitzendes des Österreichischen Frauenrings.
Der Österreichische Frauenring stellt sich daher klar gegen jegliche Einschnitte beim so zentralen Selbstbestimmungsrecht von Frauen über ihren eigenen Körper.
„Natürlich lehnen wir auch jede Diskriminierung von Menschen mit Behinderung ab. Laut der Einschätzung von ExpertInnen wird ein Streichen der embryopathischen Indikation aber lediglich zu mehr Abtreibungen auf Verdacht innerhalb der ersten drei Monate führen. Außerdem ist es äußerst perfide, wenn ÖVP- und FPÖ-VertreterInnen ‚Fairändern' unterstützen und die Regierung zugleich bei Sozialleistungen für Menschen mit Behinderung kürzt. Die Regierung hat den Auftrag, ein gutes und selbstbestimmtes Leben für alle zu ermöglichen", so Frieben.
Der Frauenring hat heute ein umfassendes Positionspapier zum Schwangerschaftsabbruch veröffentlicht, gefordert werden darin unter anderem ein flächendeckender Zugang zu kostenfreien Verhütungsmitteln, eine umfassende Sexualpädagogik und das Streichen des Schwangerschaftsabbruchs aus dem Strafgesetzbuch. Das Positionspapier „Mein Körper – mein Leben“ wurde mehrheitlich von den Mitgliedsorganisationen des Österreichischen Frauenringes angenommen.