Frauenring fordert Bewegung beim Schwangerschaftsabbruch
Internationaler Aktionstag am 28. September rückt sexuelle Selbstbestimmung in den Mittelpunkt – Nachholbedarf auch in Österreich
Am 28. September demonstrieren AktivistInnen weltweit für das Recht auf den Zugang zu legalen und sicheren Schwangerschaftsabbrüchen. „Ein Verbot des Schwangerschaftsabbruchs, wie es in der EU zuletzt in Spanien geplant war, gefährdet lediglich die Gesundheit von Frauen, weil Abtreibungen dann häufig ohne medizinisches Fachpersonal durchgeführt werden“, sagt Sonja Ablinger, Vorsitzende des Österreichischen Frauenrings.
In Österreich ist der Schwangerschaftsabbruch zwar aufgrund der sogenannten Fristenlösung straffrei gestellt, in den vergangenen vierzig Jahren wurden jedoch keine weiteren Verbesserungen umgesetzt. So werden Abbrüche nach wie vor nicht an allen öffentlichen Krankenhäusern durchgeführt, insbesondere im Westen Österreichs herrschen massive Versorgungslücken. Ungewollt schwangere Frauen müssen oft weite Anreisen und unnötig viel Aufwand auf sich nehmen, weil einige Bundesländer sich weigern, eine Abtreibungsmöglichkeit zu schaffen. Eine Abtreibung wird nicht von der Krankenkasse übernommen, Preise von durchschnittlich 500 Euro belasten gerade Niedrigverdienerinnen enorm.
„Vierzig Jahre nach Einführung der Fristenlösung ist es Zeit für politische Bewegung. Es geht um die Umsetzung genau jener notwendigen Begleitmaßnahmen, die Frauen und Frauenorganisationen seit Jahrzehnten für den Schwangerschaftsabbruch einfordern. Es geht um helfen statt strafen und um das Entscheidungsrecht der Frauen“, so Sonja Ablinger. In Hinblick auf eine Prävention fordert der Frauenring zudem die Kostenübernahme für Verhütungsmittel durch die Krankenversicherung und umfassende Sexualaufklärung in den Schulen.