Frauenring: 25 Millionen für den Gewaltschutz sind noch nicht genug
Der neuerliche Femizid zeigt: Es braucht dringend einen nationalen Krisenstab
Klaudia Frieben, Vorsitzende des Österreichischen Frauenrings, zeigt sich bestürzt über den neuerlichen Mord an einer Frau. „Wir können angesichts dieser Mordserie nicht einfach zur Tagesordnung übergehen. Die Regierung muss sofort einen Krisenstab einrichten, um weitere Tötungsdelikte möglichst zu verhindern.“
Die angekündigten 24,6 Millionen Euro der Regierung für Gewaltschutz und Täterarbeit sind ein wichtiger erster Schritt, aber bei Weitem nicht genug. „Wir fordern weiterhin 228 Millionen jährlich für den Gewaltschutz und 3.000 neue Stellen im Opferschutz sowie die Umsetzung der Istanbul-Konvention. Auf dem Rücken von Frauen darf nicht länger gespart werden, schon gar nicht, wenn es um den Schutz ihres Lebens geht!“, so Klaudia Frieben.
Der Frauenring pocht außerdem darauf, endlich die Expertise der Gewaltschutzexpertinnen politisch stärker miteinzubeziehen. „Ein runder Tisch im Akutfall reicht nicht aus, die jahrzehntelang aufgebaute Expertise der Gewaltschutzorganisationen darf gerade angesichts der fatalen Entwicklungen nicht beiseite gewischt werden“, so Frieben.