In Berufstätigkeit von Frauen investieren statt kürzen!

Donnerstag, 27. Juli 2023 - 10:15

Arbeitsminister Kocher plant drastische Kürzungen des AMS-Budgets – dies könnte das arbeitsmarktpolitische Frauenprogramm ganz besonders treffen, zeigen sich frauenpolitische Expertinnen besorgt. Dem Vernehmen nach ist für 2024 eine Kürzung des AMS-Budgets um knapp 14 Prozent geplant.

„Gute Wiedereinstiegsprogramme sind der Garant dafür, dass Frauen den Weg in eine existenzsichernde Berufstätigkeit finden. Außerdem sind sie ein wirksames Mittel gegen den Arbeitskräftemangel. Politisch wurde wiederholt betont, wie groß das Potenzial bei Frauen ist, wenn diese verstärkt am Arbeitsmarkt teilnehmen. Eine Kürzung bei Frauenprogrammen wäre also in jeglicher Hinsicht kontraproduktiv“, sagt Klaudia Frieben, Vorsitzende des Österreichischen Frauenrings.

Auch Sophie Hansal, Geschäftsleiterin des Netzwerks österreichischer Frauen- und Mädchenberatungsstellen, ist alamiert: „Die Frauenprogramme des AMS gehören zu den effektivsten Maßnahmen der aktiven Arbeitsmarktpolitik. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels darf hier kein Cent gekürzt werden!“, so Hansal. „Aus der Beratungsarbeit wissen wir, dass eine Erwerbstätigkeit, ein eigenes Einkommen und eine eigene Pension Dreh- und Angelpunkt sind, damit Frauen selbstbestimmt leben können.“

Das AMS fördert seit Jahrzehnten wichtige Maßnahmen um strukturelle Benachteiligung von Frauen zu verringern, und um Frauen den Einstieg, den Wiedereinstieg und die Neu-Orientierung am Arbeitsmarkt zu erleichtern. Frauenberufszentren und Programme wie „FiT – Frauen in Handwerk und Technik“ bieten Frauen in ganz Österreich kostenlos und niederschwellig Informationen. Wenn nun von Kürzungen in Höhe von rund 14 Prozent die Rede ist, ist auch das frauenspezifische Angebot des AMS bedroht. Das können auch angekündigte Erhöhungen andernorts nicht ausgleichen.

„Wenn wir es nicht schaffen, das AMS-Frauenprogramm aufrecht zu erhalten ist das in der aktuellen Arbeitsmarktsituation nicht nur absurd in Bezug auf den akuten Fachkräftemangel. Es bedeutet viel mehr eine gesellschaftspolitische Absage an alle Frauen – in Bezug auf ihre Existenzsicherung aber auch auf ihre Pensionen“, bekräftigt auch Manuela Vollmann, Vorstandsvorsitzende von arbeit plus - Soziale Unternehmen Österreich. „Bereits jetzt verdienen Frauen knapp 19% weniger als ihre männlichen Kollegen und ihre Pensionen sind aufgrund von Karenzzeiten und Teilzeitarbeit sogar über 40% geringer! (Eurostat)

„Nutzen Sie die Chance und sehen Sie von Kürzungen ab! Frauen in Beschäftigung zu bringen und zu halten ist eine Win-Win-Situation: Es stärkt die Kaufkraft, bringt Steuereinnahmen und fördert die eigenständige soziale Absicherung von Frauen, die ein selbstbestimmtes Leben ermöglicht“, appelliert Klaudia Frieben abschließend an Minister Kocher.

Vor diesem Hintergrund wenden wir uns mit dem dringenden Anliegen an Sie, sich dafür einzusetzen, dass es zu keinen Kürzungen bei den AMS Frauenprogrammen kommt!

Rückfragehinweise:

Klaudia Frieben
Vorsitzende des Österreichischen Frauenrings
office [at] frauenring.at
Tel. 0664/6145800

Sophie Hansal, MA MA
Geschäftsleitung Netzwerk österreichischer Frauen- und Mädchenberatungsstellen
Tel: 0677 648 942 86
sophie.hansal [at] netzwerk-frauenberatung.at

Mag.a Christine Newald
Öffentlichkeitsarbeit arbeit plus – Soziale Unternehmen Österreich
christine.newaldsabine.rehbichler [at] arbeitplus.at (@arbeitplus.at)
Tel. 0677 61058302