16 Tage gegen Gewalt an Frauen: Gewaltschutz muss uns mehr wert sein
„Die 16 Tage gegen Gewalt an Frauen sollen wachrütteln und aufzeigen, dass Gewalt gegen Frauen System hat. In Österreich müssen wir schmerzlich zur Kenntnis nehmen, dass der Kampf gegen Gewalt an Frauen noch immer nicht mit der Ernsthaftigkeit geführt wird, die sich Frauen verdient haben“, kritisiert Klaudia Frieben, Vorsitzende des Österreichischen Frauenrings.
„Gewalt gegen Frauen wird meist nur thematisiert, wenn wieder einmal ein Femizid passiert. Forderungen bleiben ungehört, einen ständigen Krisenstab, der sich ausschließlich damit beschäftigen soll, gibt es bis heute nicht“, so Frieben, „auch von der Umsetzung der #istanbulkonvention sind wir weit entfernt.“
Auch die schlagkräftige #Metoo-Bewegung, die Übergriffe in der Arbeitswelt, im Kunst- und Sportbereich öffentlich gemacht hat, hat bis heute nicht dazu geführt, dass Österreich die ILO Konvention 190 über die Beseitigung von Gewalt und Belästigung in der Arbeitswelt ratifiziert hat.
„Der Schutz von Frauenleben darf nicht am Geld scheitern. Gerade die jüngste Vergangenheit hat gezeigt, wie großzügig mit Steuergeldern umgegangen wurde. Aber Organisationen, die sich für Frauen einsetzen, sind nach wie vor unterfinanziert“, so Frieben.
Der Österreichische Frauenring fordert auch weiterhin:
- 228 Millionen Euro/Jahr und 3.000 Vollzeitarbeitsplätze zur Umsetzung der #istanbulkonvention
- die Einrichtung eines ständigen Krisenstabes gegen Gewalt an Frauen
- die Ratifizierung der ILO Konvention 190 zum Schutz gegen Gewalt und Belästigung in der Arbeitswelt