Frauenring: Ins Neue Jahr mit frauenpolitischen Baustellen

Das Neue Jahr beginnt für viele Frauen ernüchternd: Mit 2024 wird das Regelpensionsalter für Frauen schrittweise an jenes der Männer angepasst. „Die Idee hinter der Pensionsreform 1992 war, dass Frauen den Männern gleichgestellt werden müssen, bevor die Anhebung des Pensionsalters erfolgt. Davon sind wir aber meilenwert entfernt“, sagt Klaudia Frieben, Vorsitzende des Österreichischen Frauenrings. Nach wie vor klafft ein Gender Pay Gap von 18,8 Prozent, bei den Pensionen sind es sogar 40,55 Prozent – viele Frauen, die ihr Leben lang gearbeitet haben, landen in der Altersarmut. 

Auch die neue Zeitverwendungsstudie der Statistik Austria zeigt: Bei der Verteilung von unbezahlter Carearbeit zwischen den Geschlechtern hat sich praktisch nichts getan. „Frauen schultern noch immer den Großteil der Haus- und Pflegearbeit, die Ergebnisse der Studie sollten ein Weckruf für Frauenministerin Raab sein“, sagt Klaudia Frieben, „die Regierung hat es in den vergangenen Jahren verabsäumt, nachhaltige frauenpolitische Maßnahmen zu setzen. In der Gleichstellungspolitik tritt Österreich seit Jahren auf der Stelle, das ist beschämend.“

Auch beim Gewaltschutz kommt Österreich nach wie vor nicht seinen Verpflichtungen nach, die es mit der Ratifizierung der Istanbul-Konvention eingegangen ist. „Bisher ist zu wenig passiert. Die Welle an Femiziden 2023 hat einmal mehr deutlich gemacht, wie wichtig umfassende Investitionen in den Gewaltschutz wären. Es braucht dringend 250 Millionen Euro pro Jahr und 3.000 Vollzeitarbeitsplätze vor allem in der Prävention“, so Frieben abschließend.

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