Equal Pay Day: Ohne politische Maßnahmen keine Lohngleichheit

„60 Jahre, nachdem im Parlament der Grundsatz ‚gleicher Lohn für gleiche Arbeit‘ beschlossen wurde, müssen wir noch immer darüber diskutieren, wie die Lohnschere zu schließen ist, weil Frauen nach wie vor weniger als Männer verdienen“, sagt die Vorsitzende des Österreichischen Frauenrings, Klaudia Frieben. „Bei der Einkommensschere belegen wir im europäischen Vergleich seit Jahren einen traurigen Spitzenplatz. Das ist inakzeptabel und respektlos vor der Leistung von Frauen im Erwerbsleben“, kritisiert Frieben.

„Es ist höchst an der Zeit, bei Einkommensdiskriminierungen alle gesetzlichen Möglichkeiten auszuschöpfen.Es braucht zum Beispiel spürbare Sanktionen für Unternehmen, die Frauen und Männern für die gleiche Tätigkeit einen unterschiedlichen Lohn bezahlen“, sagt Frieben. „Darüber hinaus brauchen wir aber auch eine Debatte über die Neubewertung von Arbeit.“

„Der Gender Pay Gap ist ein Symptom und steht stellvertretend für vielerlei Ungleichheiten beim Lebenseinkommen von Frauen verglichen mit Männern“, sagt Christa Kirchmair, Equal-Pay-Expertin und stv. Vorsitzende des Frauenrings. „Wir brauchen ein Grundsatzbekenntnis zur Gleichstellung der Geschlechter und entsprechende Maßnahmen, die auf alle Ebenen zielen“, so Kirchmair.

Der Österreichische Frauenring begrüßt daher den Beschluss der Europäischen Union zur Lohntransparenzrichtlinie. „Jetzt geht es darum, diese klug auf nationaler Ebene umzusetzen, um die Gleichwertigkeit von Arbeit nachhaltig zu definieren. Es ist eine Frage des Respekts gegenüber Frauen, dass sie für ihre Leistung auch korrekt entlohnt werden. Schließlich hängt davon auch ihre soziale Absicherung, ihre Kaufkraft und ihre ökonomische Unabhängigkeit ab“, ergänzt Klaudia Frieben abschließend. 

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