Frauenring kritisiert Kürzung der Elternkarenz

Der Österreichische Frauenring kritisiert die beschlossene Verkürzung der Elternkarenz auf den Rechtsanspruch für einen Elternteil bis zum 22. Monat scharf. „Diese Kürzung wird ohne die entsprechenden Rahmenbedingungen wieder einmal auf dem Rücken der Frauen ausgetragen. Noch immer haben wir keinen Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung ab dem 1. Lebensjahr und es gibt auch keine Maßnahmen zur Väterbeteiligung. Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie wird für Frauen so definitiv nicht verbessert, im Gegenteil, sie stellt sie vor neue Herausforderungen“, sagt Klaudia Frieben, Vorsitzende des Österreichischen Frauenrings.

Die künftig fehlenden zwei Monate werden Frauen auch in der Pension fehlen, da Zeiten des Kinderbetreuungsgelds als Beitragszeiten für die Pension angerechnet werden. „Wir brauchen dringend Maßnahmen, um den beruflichen Wiedereinstieg von Müttern nach der Elternkarenz zu verbessern und Väter stärker einzubinden. Eine bloße Kürzung der Elternkarenz bestraft jedoch Frauen, statt die Vereinbarkeit zu fördern“, so Frieben.

„Bundeskanzler Nehammer hat zu Recht die fehlende Kinderbetreuung bei den 1 – 3-Jährigen festgestellt und ein großes Kinderbetreuungspaket im Rahmen des Finanzausgleiches angekündigt. Allerdings ist es seine Regierung, die genau ein paar Tage später mit der Einschränkung der Karenz für diese Altersgruppe den Zugang zur Kinderbetreuung verschärft, weil es keinen Rechtsanspruch und keine Förderung von Väterbeteiligung gibt. Frauenpolitisch geht sich diese Argumentation nicht mehr aus“, kritisiert Frieben.

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