Über Uns

Über uns

Der Österreichische Frauenring (ÖFR) ist die Dachorganisation österreichischer Frauenvereine und -organisationen. Wir sind ein österreichweit agierendes, überkonfessionelles und parteiübergreifendes Bündnis, welchem u.a. Vertreterinnen der Parteien, Frauenorganisationen der Gewerkschaften, der Wirtschaft, der Kirchen und Vertreterinnen autonomer Frauengruppen sowie unabhängige Frauenorganisationen angehören.

Unsere zentralen Anliegen sind die Wahrung der Rechte aller Frauen und die Gleichstellung der Geschlechter. Mit unseren aktuell 60 Mitgliedsorganisationen sind wir als Netzwerk mit breitgefächerter Expertise relevant für frauenpolitischen Austausch. Die organisatorisch breite Aufstellung ermöglicht dem ÖFR, strukturelle Benachteiligung von Frauen aufzuzeigen, sie gemeinsam zum Thema zu machen und politische Lösungen einzufordern.

Geht es den Frauen gut, geht es allen gut.

Gründungsgeschichte

„Österreichs Frauen gehen auf die Barrikaden“, titelte die Bild-Post im Jahr 1970. SPÖ- und ÖVP-Frauen hatten am 27.März 1969 als überparteilichen Dachverband den Österreichischen Frauenring gegründet. Der Anlass war die 50-Jahr-Feier des Einzugs von Frauen in das österreichische Parlament.

Die Gründerinnen, die Nationalratsabgeordneten Lola Solar (ÖVP), Hertha Firnberg und Gertrude Wondrack (SPÖ), die Abgeordnete zum Wiener Landtag Marga Hubinek (ÖVP) und die Vorsitzende des Staatsbürgerinnenverbandes Hermine Stöckl, hatten gemeinsame Ziele: die stärkere Durchsetzung der Gleichstellung der Frauen in allen Bereichen, die Befassung der Öffentlichkeit mit den Problemen von Frauen sowie die Steigerung der Bereitschaft von Frauen am öffentlichen Leben teilzunehmen. Neben Erfahrungsaustausch stand die Erarbeitung von Stellungnahmen und Vorschlägen im Mittelpunk; auch sollten internationale Kontakte gepflegt werden.

Am 27.Oktober 1969 fand die konstituierende Sitzung statt, mit 100.000 Schilling Fördergeld (umgerechnet ca. 7.267,28 €) machten sich die Frauen an die Arbeit. Sie veranstalten Vorträge und Enqueten, aber wirkten auch an Gesetzesänderungen mit. Ganz oben auf der Agenda standen Familienplanung und Schwangerschaftsabbruch, die Rechtsstellung des unehelichen Kindes und die Novelle des Familienrechts. Und das mit Erfolg: 1971 wurde die Stellung von unehelichen Kindern stetig verbessert, 1975 wurde die Fristenlösung eingeführt, 1976 das neue Familienrecht und 1977 wurde die „väterliche Gewalt“ über die Kinder abgeschafft.

Die Wichtigkeit des ÖFR war unter den Frauen über die Parteigrenzen hinaus anerkannt: Marilies Flemming (ÖVP) sprach von der „guten Zusammenarbeit zwischen den Fraktionen […], obwohl Frauen Pressionen in verschiednen Gremien ausgesetzt waren.

Statutenänderung und Öffnung des ÖFR 1995

Johanna Dohnal (SPÖ), damalige Frauenministerin und ÖFR-Vorsitzende schrieb in einem Brief an die autonomen Frauenorganisationen, angesichts des EU-Beitritts und dem Streben Mitglied der European Women’s Lobby zu werden, dass es an der Zeit ist „den Frauenring […] für die wichtigen Frauenorganisationen und Initiativen zu öffnen“.

Bereits im Juli 1995 traten 30 Organisationen bei. Viele davon sind heute noch Mitglied, etwa die Katholische Frauenbewegung, das ega: frauen im zentrum, das KPÖ-Frauenreferat, der Soroptimist-Club und das ABZ-Austria. Seither sind zwar einige Frauenorganisationen wie die der ÖVP und der FPÖ ausgetreten, aber auch eine Vielzahl von neuen dazugekommen.

Heute ist der ÖFR mit mehr als 60 Mitgliedsorganisationen ein Abbild der aktiven Frauenbewegung aus allen Bereichen.

Gründung des Österreichischen Frauenrings © 50 Jahre Österreichischer Frauenring Broschüre
ÖGB-Bundesfrauvorsitzende Hilde Seiler: Aktion gegen Anhebung des Pensionsalters © 50 Jahre Österreichischer Frauenring Broschüre